Sonntag, 7. September 2008

Zur FR

Die Frankfurter Rundschau forderte letzte Woche:
Spätestens zur Bayern-Wahl muss Steinmeier gekürt werden - und zwar mit Müntefering als Wahlkampflokomotive und einem Programm, das zu ihm passt.

Und dann schreibt der Chefredakteur Vorkötter heute in dieser ex-linken Zeitung zu Steinmeier:
Aber er kann nicht Kanzler werden. Denn er ist garantiert der Falsche - für seine Partei. Seine Partei? Wessen Partei auch immer die SPD ist, sie ist weit davon entfernt, Steinmeiers Partei zu sein. Wenn sie es wäre, hätte der Kanzlerkandidat gestern ganz selbstverständlich, ohne einen Moment des Zögerns, die Konsequenz aus dem Rücktritt von Kurt Beck gezogen und den Parteivorsitz für sich beansprucht. Aber das ist schlicht undenkbar. Steinmeier repräsentiert nicht die Zukunft der SPD, er repräsentiert überhaupt nicht die SPD.
und weiter:
Das persönliche Profil Steinmeiers passt definitiv nicht zum programmatischen Profil der SPD. Das werden die Wähler spüren. Das Ganze ist ausweglos: Wenn Steinmeier nach links auf die SPD zugeht, verliert er seine Glaubwürdigkeit. Wenn sich die SPD in die Mitte auf Steinmeier zu bewegt, verliert sie ihre Seele. Den Kandidaten und seine Partei verbinden vor allem Formelkompromisse. Und das schon ganz am Anfang.
Das hat sich nicht erst in den letzten drei Tagen ergeben. Das war von vornherein klar. Aber die FR hat Steinmeier trotzdem hochgejubelt, sie macht es auch heute wieder in diesem Artikel. Problematisch ist nicht die Position Steinmeiers, problematisch erscheint in dieser Sichtweise allein die Seele der Partei.
Die FR geht mit, und zwar mit Steinmeier. Linkes Denken ist der Chefredaktion und dem Berliner Büro dort völlig fremd geworden. Noch solche scheinheiligen Arschlöcher.

Steinmeier fordert Ende der Flügelkämpfe

Soeben bei Spon gesehen. Irre. Erst putschen und dann Friedhofsruhe einfordern.

Scheinheilige Arschlöcher!

Frontalangriff

Jetzt entschied sich die SPD also tatsächlich für den Frontalangriff auf ihre alten Wähler. Nun gut, wenigstens weiß ich jetzt, dass sie es ernst meint und ich muss auch keine falschen Versprechungen fürchten, auf die ich hereinfallen könnte. So berichtet die Kampfpresse über das geplante Programm Steinmeiers:
Er will die SPD als wirtschaftsfreundliche und reformorientierte Kraft in der politischen Mitte positionieren. Das Soziale ist ihm wichtig. Doch es soll nach seinem Willen nicht mehr eine ganz so dominante Rolle spielen, wie es in den vergangenen Monaten der Fall war.
Wenn ich das jetzt richtig verstehe, meint die SPD-Spitze, mit einer Positionierung als ein externer, sich hin und wieder als sozial vermarktender Flügel der FDP habe man eine hinreichend große Hauptzielgruppe erschlossen, um diese Kanzlerkandidatur zum Erfolg zu führen. Sozusagen als Leiharbeiter für unsere Wirtschaft. Für den klassischen SPD-Wähler ist jedenfalls obiger Plan nichts anderes als eine Drohung.

Also entweder ist diese Spitze völlig bekloppt und zu keinem klaren Gedanken mehr fähig oder dahinter steht Absicht (für letzteres sprechen diese Analysen). Beides ein Grund, sie sofort abzusetzen. Kein Unternehmen kann sich eine solche Führung leisten.

Mein Gott, was ist das nur für ein Mehltau, der sich über dieses Land gelegt hat und es so konsequent in die Tiefe reißt. Allmählich wird es höchste Zeit, dass etwas passiert.

Falls nicht, so bleibt wenigstens der kleine Trost, dass es ein netter Spaß werden wird, wenn man im nächsten Jahr an den SPD-Ständen die Unverbesserlichen auslachen kann. Einfach nur noch traurig.

Der schlimme Nebeneffekt ist, dass unsere Politik auf diese Weise alles dafür tut, den Frust in der Bevölkerung wachsen zu lassen, so dass auch das Problem des Rechtsextremismus größer wird. Nazis provozieren bei einer Podiumsdiskussion der Gewerkschaften zum Thema Leiharbeit.Wie dreist die Nazis sind, durfte ich beispielsweise gestern auf dem Brandenburgtag in KW bei einer Podiumsdiskussion der IG-Metall erleben, als sich dreist zwei Typen mit NPD-Ballons vor die Diskussionsrunde stellten.

Glücklicherweise wurden sie kurze Zeit später des Platzes verwiesen.

Der Weg nach vorn

Und der Mond geht auf und ab.

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