Unität

Dienstag, 28. Juli 2009

Callcenter finanziert Unilehre.

Das ehemalige Nachrichtenmagazin berichtet über die Schwierigkeiten junger Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt in Zeiten der Krise. Wer sich dafür interessiert, der kann auch gerne einen Blick in meine Abschlussarbeit werfen, die sich mit jungen Arbeitnehmern und ihren Kampf um Respektabilität in Zeiten eines flexibilisierten Arbeitsmarktes beschäftigt. Als frisch gebackener Absolvent eines Magister-Studiums gehöre ich auch dazu, obgleich ich mit der Fächerkombination Soziologie, Philosophie und Mathematik schon von vornherein schlechte Karten habe. Da hilft auch kein Abschluss mit 1,1.

Wie sieht die Lage für mich persönlich aus? Seit Mai mache ich nun "was mit Medien": ich sitze täglich vier Stunden im Telefonzentrum eines lokalen Presseerzeugnisses und kümmere mich darum, dass deren Leser auch richtig von den Zustellern versorgt werden und nehme derzeit häufig Urlaubsunterbrechungen und so'n Kram entgegen. Die Bezahlung, naja, es geht, für die Branche ist es gut, aber durch die wenigen Stunden (20) habe ich dennoch Anspruch auf unterstützende Sozialleistungen (derzeit 73€ Wohngeld). Die restliche Zeit versuche ich für die Vorbereitung einer Promotion und eines entsprechenden Stipendiumsantrag zu nutzen, was echt Zeit frisst.

Ich merke an meiner Uni sehr deutlich, wie sehr der Staat, der öffentliche Dienst und die staatlich zu erbringenden Aufgaben auf Sparflamme gehalten werden. Es gibt in meinem Fachbereich kaum noch Stellen als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Neulich fand ich eine interessante Ausschreibung in Duisburg für 3 Jahre. Aber hey, was ist, wenn man nicht so flexibel ist, dass man alle 2 Jahre an einen anderen Standort der Republik ziehen kann, weil man so die Beziehungen und Menschen zurück lassen muss, die einem erst zu einem lebenswerten und leistungsfähigen Leben befähigen?

An meiner Universität erhielt ich auch ein Angebot: Nämlich die Übernahme der Seminare zur Einführung in die Sozialstrukturanalyse. Allerdings als Lehrauftrag. Wer Zugang zum Intranet der Universität Potsdam hat, der möge sich ruhig mal die entsprechende Richtlinie zur Vergabe und Vergützung von Lehraufträgen dazu ansehen.
Die Höhepunkte darin:
  • Lehrbeauftragte dürfen nicht in den Betrieb der Universität eingegliedert werden. Der Lehrauftrag begründet kein Dienstverhältnis.
  • Die Vergütung ist nach der geleisteten Einzelstunde zu berechnen (= 45 Min. zu 15-21€). Damit ist alles abgerechnet: Vor- und Nachbereitung, evtl. Korrekturen und Prüfungen. Die Abrechnung erfolgt am Ende des Semesters, jedoch ist eine Abschlagszahlung möglich.
Das heißt für mich, ich gebe vier SWS und erhalte dafür einen Dumpinglohn von rd. 320 €/Monat - ohne Sozialversicherungsbeiträge. Da dies mein erstes Seminar ist, darf ich wohl mit mindestens 10-15 Stunden Vorbereitungszeit die Woche rechnen. Im Klartext: ich sitze im Wintersemester im Callcenter, um an der Uni Lehre geben zu können.

Warum mache ich überhaupt diese Tortur, die mich für die Promotion kaum weiter bringen wird? Gute Frage. Vielleicht habe ich ja zuviel Zeit. Aber eher ist das für mich eine persönliche Weiterbildung. Dennoch es bleibt ein Skandal und eine Missachtung der beruflichen Lebensbedingungen seitens der Landesregierung und der Unileitung. Oder wie es ein zukünftiger Kollege ausdrückte: es ist die Ausbeutung einer professionellen Notsituation.

Montag, 16. April 2007

erster Tag

Nach ziemlich langer Zeit fing heute wieder die Uni an. Und mittlerweile im achten Semester, so ist man dennoch immer wieder überrascht, wie viele unbekannte Gesichter man in seinen Kursen entdeckt. Überraschend ist auch, wie man im Neubau der Bibliothek am Neuen Palais den Arbeitsplatz für Behinderte im nur über eine Treppe zu erreichenden Obergeschoss platzieren konnte. Merkwürdig.

Mittwoch, 13. Dezember 2006

Unglaublich

Nachdem das WiFi hier umgestellt wurde, komme ich tatsächlich wieder auch an dieses Tagebuch. Einfach unglaublich.

Montag, 21. August 2006

Bettgeschichten

Soziales System Doppelbett

Familiensoziologie: Das Schlafen in einem Bett will gelernt sein; Paare, die darauf verzichten, sind in ernsthaften Schwierigkeiten


Warum beschäftigt man sich während des Studiums eigentlich nicht mit derart wichtigen Themen??

Provokation des Tages

Das Ziel ist andererseits in aller Regel wiederum nur ein (ebenfalls wertbehaftetes) Mittel zur Erreichung eines übergeordneten Zieles. Letztlich gibt es nur ein einziges Ziel, welches selbst nicht auch Mittel ist, nämlich jenes der Nutzenmaximierung, dem die Auswahl aus den zur Verfügung stehenden Alternativen dient.
Zitiert aus: Kirchgässner, Gebhard: Homo oeconomicus : das ökonomische Modell individuellen Verhaltens und seine Anwendung in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. 2. Aufl. Tübingen : Mohr Siebeck, 2000, S. 15

Ich warte auf Kommentare!

Donnerstag, 17. August 2006

Die Erkenntnis des Tages

Universitätskopierer funktionieren nicht mit normalen Telefonkarten!

Samstag, 12. August 2006

Wirtschaft und Gesellschaft

Heute veröffentlichen wir an dieser Stelle eine neue Folge unserer beliebten Serie "Das Ei und das Meer"; Thema heute: Wirtschaft und Gesellschaft.

Wirtschaft und Gesellschaft ist der Titel eines wichtigen Buches. Wichtig? Nun ja, nicht für jeden, denn Bilder enthält es beispielsweise nicht. Aber das ist auch nicht schlimm, schließlich gibt es ja noch jede Menge anderer Bilderbücher.

Jedenfalls ist dieses Buch Max Webers mit groben 1000 Seiten ein ordentlicher Wälzer, der nicht unbedingt zur Gute-Nacht-Lektüre taugt. Dafür aber zum Studium. Insbesondere zum Studium der Soziologie. Und weil das so ist, kommt auch einE StudierendeR dieses Faches kaum an diesem Werk vorbei. Allerdings ist die bisherige von Johannes Winckelmann herausgegebene Standardausgabe mit ca. 40 Euro nicht das billigste Stück im Studierenden-Haushalt. Alternativ dazu gibt es dieses Werk auch für ca. 8 Euro bei Zweitausendeins. Das Buch dort ist zwar genauso dick und die Schrift zum Teil ebenfalls sehr klein (dennoch aber moderner), jedoch sei an dieser Stelle auf zwei Nachteile dieser Ausgabe hingewiesen: Erstens basiert es auf den ersten Auflagen (herausgegeben von Marianne Weber) und ist damit in der Reihenfolge nicht vollständig mit den Winckelmann-Ausgaben identisch, ferner beinhaltet diese Ausgabe ein wesentlich kürzeres und weniger umfangreiches Stichwortverzeichnis.

Nur mal so bemerkt, weil ich auf diese Angeben noch nicht im Netz gestoßen bin.

Freitag, 21. Juli 2006

Schuhschränke in die Bibliothek

In manchen Situationen bräuchte man doch einen Fotoapparat. So geschehen heute in der Universitätsbibliothek: Sehe ich doch neben den Taschenschränken in einer Ecke ein Paar Schuhe mit Socken stehen. Dabei waren sogar noch Schränke frei. Vermutlich wollte aber am Tresen niemand einem oder einer barfüßigen Studierenden ein Schloß anvertrauen...

Der Weg nach vorn

Und der Mond geht auf und ab.

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Bei der Bundestagswahl wurde die AfD im Osten Deutschlands...
rohrfrosch - 26. Sep, 15:07
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rohrfrosch - 19. Sep, 17:25
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Wenn Politiker die Bürger fragen würden! Das tun sie...
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Kundenservice der feinen...
Manche Dinge schreien einfach nach einem Kommentar....
rohrfrosch - 15. Aug, 18:11

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